Ideal-Ich: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 20. Juli 2024, 12:02 Uhr

Keyword: Ideal-Ich

Links: > Ethik > Gewissen > Größenfantasien > Ich/Ich-Bewusstsein > Selbstwertgefühl > Überich

Definition: Das Ideal-Ich ist ein psychoanalytisches Konstrukt, welches die Ansprüche und Maßstäbe repräsentiert, die das Individuum an sich selbst hat. S. Freud hat diesen Begriff konzipiert (Freud, GW 10, S. 137-170; GW 13, S. 237-289) und unterscheidet nicht zwischen Ideal-Ich und Ich-Ideal. "Das Ideal-Ich als ein narzisstisches, mit Allmacht begabtes Ideal lässt sich nicht auf der Vereinigung des Ichs mit dem Es zurückführen, sondern enthält eine primäre Identifizierung mit einem anderen, mit Allmacht besetztem Wesen, d. h. mit der Mutter." (Lagache, 1958, S. 43, in Laplanche, 1972).

Information: Die unbewusste Bildung des Ideal-Ichs wird in der psychoanalytischen Theorie von der Bildung des Über-Ichs (> Überich) gesondert betrachtet und der narzisstische Charakter der Entstehung betont. "Das Ich-Ideal hat eine allernächste Beziehung zum Gewissen und bekommt so auch einen verurteilenden und strafenden Charakter, der insbesondere dann deutlich heraustritt, wenn das ichgesteuerte Verhalten, Fühlen und Wollen etwa nicht den vom Ideal gesetzten Maßstäben entspricht. Der intrapsychische Niederschlag, der im Umgang mit den entscheidenden Beziehungspersonen erfahrenen Verbote und Gebote - die Internalisierung der Eltern -.. ist das entscheidende Resultat der Überwindung des Ödipuskomplexes." (Loch, 1967, S. 31).

keine Literatur: Laplanche, J. (1972): Das Vokabular der Psychoanalyse; Loch, W. (1967): Die Krankheitslehre der Psychoanalyse.

Autor: H. Obleser