Identifikation, projektive

Keyword: Identifikation, projektive

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Definition: Projektive Identifikation ist ein Abwehrmechanismus (> Abwehrmechanismen), bei dem ein Mensch dazu gebracht wird, sich teilweise oder ganz mit der Projektion eines anderen Menschen zu identifizieren. Vonseiten des Projizierenden handelt es sich um nicht vollständig gelungene > Projektion.

ZInformation: Zwar können die Inhalte der abgelehnten oder bedrohlichen Selbstanteile auf die andere Person projiziert werden, nicht aber die damit verbundenen Affekte. Dadurch bleibt der Projizierende mit dem Projizierten weiterhin affektiv verbunden und fühlt sich von diesem bedroht. Um diese Bedrohung zu vermindern, versucht der Projizierende das Projizierte zu kontrollieren, zu beherrschen oder anzugreifen. Das bedeutet: Die Person, die als Projektionsfläche dient, wird manipulativ so behandelt, als wäre sie tatsächlich mit der Projektion identisch. Dies wiederum bewirkt bei dieser Person, dass sie sich dem Projizierten angleicht bzw. identifiziert. Der Andere wird durch dieses manipulative Verhalten sozusagen gezwungen, sich dem Bild, das projiziert wird, anzupassen (vgl. Ogden, 1979; König, 1996). Beispiel: Ein Mensch mit einem extrem pazifistischen Selbstbild, der durch die Wahrnehmung aggressiv-feindseliger Regungen bei sich in existenzielle Not geraten würde, behandelt eine andere Person (ohne dies zu bemerken) so abwertend und feindselig, dass diese Person tatsächlich immer ablehnender und aggressiver wird und anschließend bekämpft werden kann.

Literatur: Freud, A. (1936): Das Ich und seine Abwehrmechanismen; König, K. (1996): Abwehrmechanismen; Mentzos, S. (1984): Neurotische Konfliktverarbeitung.

Autor: B. Banholzer