Pleroma

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Keyword: Pleroma

Links: > Anthropos > Einheitswirklichkeit > Gnosis > Unus mundus > Uroboros > Weltsicht, archaische > Wirklichkeit, psychische

Definition: Pleroma (griech.: die Fülle) ist ein gnostischer Terminus (> Gnosis) für die Überwelt, das Jenseits, aus welchem nach gnostischer Vorstellung die Mächte gekommen sind, welche diese Welt geschaffen haben, in welcher die einflussreichen Mächte (Äonen) wohnen und wohin der erleuchtete erlöste Gnostiker (Pneumatiker) nach seinem Tode zurückkehrt. Es ist ein transzendentes Lichtreich, in welchem die Äonen, die eigentliche Wirklichkeit sind. Dem Gnostiker, der ein intuitiver Denker ist, sind die Ideen das Primäre und die sichtbare Welt nur ein sehr unvollkommenes Abbild des mundus archetypus. Sie ist deshalb erlösungsbedürftig. Die Funktion des Erlösers ist es, dem Menschen zu helfen, sich nicht in diese finstere materielle Welt verstricken zu lassen (Joh 15, 19), sondern seine Seelen- oder Lichtsubstanz zu sammeln und ins Jenseits - ins Pleroma - zu bringen.

Information: Für die > Analytische Psychologie ist diese Auffassung insofern von Interesse, als die symbolische und nicht konkrete Auffassung der Träume und der Ereignisse einen Rückzug der Projektionen (> Projektion) und damit eine Lösung von der Verhaftung an die Objekte ermöglicht. Dem Gnostiker ist die pleromatische Welt die reale Welt, wie für viele Menschen die Psyche die eigentliche Realität darstellt (> Objektiv Psychisches > Wirklichkeit, psychische). Die Manifestationen des Unbewussten (> Unbewusstes) Träume (> Traum), Fantasien (> Fantasie), Visionen (> Vision) sind für diese Menschen wie für die Gnostiker die Quelle der Erkenntnis (Gnosis).

keine

Literatur: Förster, W. (Hrsg.) (1980): Die Gnosis I-III; Ribi, A. (1999): Die Suche nach den eigenen Wurzeln; Ribi, A. (2001): Zeitenwende: Die geistigen Wurzeln unserer Zeit in Hellenismus, Hermetik, Gnosis und Alchemie.

Autor: A. Ribi