Assoziation, gebundene
Keyword: Assoziation, gebundene
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Definition: Bei der gebundenen Assoziation werden die Einfälle um einen psychischen Inhalt herum geleitet, kontemplativ umkreist. Da die freie Assoziation (> Assoziation, freie) auch von einem zentralen Inhalt, der bearbeitet werden soll, wegführen kann (auch z. B. als ein Aspekt der > Abwehr und des Widerstandes (> Widerstand), muss die freie Assoziation in vielen Fällen durch gebundene, fokussierte Assoziationen ergänzt werden.
Information: C. G. Jung kritisierte die Art und Weise, wie die Assoziationsmethode in der Traumdeutung der > Psychoanalyse angewandt wurde. Weil bei der freien Assoziation die Gefahr bestehe, dass man sich sehr weit vom Symbol (z. B. eines Traumes) entferne, führe freies Assoziieren zwar unweigerlich zu bedeutsamen Erinnerungen und Komplexreaktionen, nicht aber unbedingt zum besseren Verstehen des Symbols in seiner Aktualität. Deshalb sei es oft notwendig, den Assoziationsfluss immer wieder abzubremsen, noch einmal neu zu dem Symbol zurückzukehren und neue Assoziationen auftauchen zu lassen. Um über den persönlichen Kontext hinaus gelangen zu können, entwickelte Jung zusätzlich zum Verfahren der gebundenen Assoziation das der > Amplifikation, das auch Einfälle des Therapeuten einbezieht.
Literatur: Dieckmann, H. (1979): Methoden der Analytischen Psychologie; Müller, L., Knoll, D. (1998): Ins Innere der Dinge schauen.
Autor: A. Müller