Denken/Denkfunktion

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Keyword: Denken/Denkfunktion

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Definition: Das Denken oder die Denkfunktion gehört zu den vier, von der Analytischen Psychologie (> Analytische Psychologie) postulierten, psychologischen > Orientierungsfunktionen. Es ist eine der beiden urteilenden Funktionen, neben dem Fühlen (> Fühlen/Fühlfunktion) die zweite rationale Funktion. Die Denkfunktion wird unterschieden von einem allgemeinen Begriff des Denkens/der Denkfunktion im Sinne von Vorstellungen oder Bewusstseinsinhalte haben.

Information: Das Charakteristische der Denkfunktion ist eine apperzeptive (> Apperzeption) Tätigkeit, die „Vorstellungsinhalte in einen begrifflichen Zusammenhang bringt“ (Jung, GW 6, § 774). Sie geht nach den Gesetzen der aristotelischen Logik vor und kommt zu nachvollziehbaren Schlussfolgerungen. Das Urteil der Denkfunktion bedeutet – auf einen kurzen Nenner gebracht – die Unterscheidung von richtig und falsch. Das Denken/die Denkfunktion besitzt „einen starken sprachlichen Anteil von struktureller Natur“ (Whorf, 1963, S. 111). Dies entspricht der Tatsache, dass das Denken/die Denkfunktion als geistige Funktion eine besonders bewusstseinsfördernde Ausrichtung hat (> Bewusstsein). Die extravertierte Denkfunktion hat zumeist den freieren Zugang zu den Objekten (> Objekt) und kommt schnell zu allgemeingültigen Urteilen. Der introvertierten Denkfunktion haften dagegen mehr die subjektiven, persönlichen Voraussetzungen an, sodass ihre Aussagen oft individuell bedingt und weniger kollektiv-objektiv erscheinen.

Literatur: Adam, K.-U. (2003): Therapeutisches Arbeiten mit dem Ich; Meier, C. A. (1986): Persönlichkeit; Siebenthal, W. v. (1993): Denkmann und Fühlfrau.

Autor: K.-U. Adam