Traum, kollektiver: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 20. Juli 2024, 12:02 Uhr

Keyword: Traum, kollektiver

Links: > Archetyp > Parapsychologie > Synchronizität > Transpersonale Psychologie > Traum weitere Stichworte > [[Unbewusstes, kollektives]]

Definition: Kollektive Träume sind Vorauskombinationen zukünftiger Entwicklungsmöglichkeiten, Vorformungen zukünftiger gesellschaftlicher Veränderungen in der Geschichte der Völker und der Welt (> Mythos > Religion). Sie ereignen sich in einer Phase der kollektiven Entwicklung, in denen verantwortliche Mitgestaltung der Menschen am Verlauf des Schicksals ihrer Gesellschaft, Gemeinschaft oder ihrer Gruppe noch möglich erscheint, bevor zu einem späteren Zeitpunkt das Schicksal seinen Verlauf nimmt.

Kollektive Träume sind Träume, die in ihren archetypischen Bildern (> Archetyp) und Symbolen, sowie in ihrer psychodynamischen Wirkung das Bewusstsein übersteigen und damit in eine bewusstseinstranszendente Dimension (> Mystik > Numinosität > Religion > Spiritualität) hinein reichen. Ähnlich wie die Übergänge zwischen dem Bewusstsein und dem Unbewussten fließend und nicht eindeutig rational festzulegen sind, so sind auch die Grenzen zwischen individuellen und kollektiven Träumen fließend.

Information: Für das Verständnis und die Deutung dieser Träume kann die Betrachtung der räumlichen und der zeitlichen Dimensionen im Traum hilfreich sein, weil durch sie ein Raum der Freiheit entsteht. Die gemeinsame Bilderwelt aller Menschen ist weltweit und grenzüberschreitend. So wie sich die Luft nicht an Landesgrenzen hält und die Zugvögel die Kontinente überfliegen, so vermag die Seele auch ihre Schwingen auszubreiten und eine Verbundenheit mit allen Menschen, Wesen und Dingen zu ermöglichen. Kategorien von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft können im kollektiven Traum aufgehoben erscheinen, sodass ein Gefühl von Zeitlosigkeit oder sogar Ewigkeit erfahrbar wird. In der Zeitlosigkeit erweitert sich das lineare Zeitverständnis und ermöglicht eine Gleichzeitigkeit (> Synchronizität), in dem die Lebensenergien aus den tieferen und höheren Schichten der Seele wahrgenommen werden und deren Heilkräfte integriert werden können. Diese Lebensenergien wirken ganzmachend (> Ganzheit) auf das Bewusstsein. Kollektive Träume rufen meistens ein Evidenzgefühl (Stimmigkeit) hervor, sodass ein All-Einheitsgefühl und eine Solidarität mit den Mitmenschen gespürt werden kann (> Taoismus > Transpersonale Psychologie).

Literatur: Dieckmann, H. (1978): Träume als Sprache der Seele; Hark, H. (2000): Die Heilkraft der Träume; Hark, H. (2002): Kollektive Träume,

Autor: H. Hark