Elementarcharakter/Wandlungscharakter
Keyword: Elementarcharakter/Wandlungscharakter
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Definition: Neumann (1956) hat in seiner Arbeit „Die große Mutter“ den > Mutterarchetyp in einen Elementar- und einen Wandlungscharakter differenziert, wozu er eine Reihe von archetypisch-mythologischen Beispielen aufführt.
Information: Er unterscheidet jeweils einen positiven und einen negativen Elementarcharakter/Wandlungscharakter. Unter den positiven Elementarcharakter/Wandlungscharakter fallen Eigenschaften wie z. B. Gebären, Freigeben, Aufbauen, Neugeburt und Wiedergeburt, unter den negativen Eigenschaften wie Festhalten, Einfangen, Verringern, Krankheit und Tod. Der positive Wandlungscharakter wird mit den Eigenschaften: Geben, Steigern, Inspiration, Ekstase, Schau und Weisheit beschrieben, während der negative Verstoßen, Entziehen, Auflösen, Wahnsinn, Sucht und Betäubung enthält.
Dieckmann (2002) bezieht sich, im Zusammenhang mit der Entstehung und Wirkung der Elternkomplexe, auch auf diese beiden Aspekte. Zwar treten in der Regel keine reinen Formen, sondern nur Akzentuierungen des Elementarcharakters/Wandlungscharakters auf, doch seiner Erfahrungen nach kann eine starke Ausprägung des negativen Elementarcharakters/Wandlungscharakters die Therapie sehr erschweren, weil dieser keine Wandlung der erstarrten Positionen, Erlebens- und Verhaltensweisen erlaubt. Im > Pentaolon-System lassen sich > Bios-Prinzip und > Logos-Prinzip als Aspekte des männlichen/weiblichen Elementarcharakters und > Eros-Prinzip und > Heros-Prinzip als Aspekte des Wandlungscharakters interpretieren, insofern letztere als dynamische Prinzipien eine vermittelnde und verbindende Funktion, im Vergleich zu den eher statischen Polaritäten Bios und Logos, haben.
Literatur: Dieckmann, H. (1991): Komplexe; Neumann, E. (1956): Die große Mutter.
Autor: L. Müller