Subjekt

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Keyword: Subjekt

Links: > Ich-Bewusstsein > Objekt > Subjektstufe

Definition: Der Begriff Subjekt (lat. subjectum, Übersetzung für griech. hypokeimenon: das Darunterliegende) wird in der Philosophie bis R. Descartes im Sinne von Substanz verwendet. Mit Substanz wiederum wird das Seiende als Selbstständiges und bleibender Träger bezeichnet. Seit Aristoteles wird die substantia prima als das konkrete und einzelne Seiende aufgefasst wird und die substantia secunda als Kategorie, d. h. das Wesentliche oder allgemeine Wesen, das vom Einzeln-Seienden ausgesagt werden kann. Descartes unterscheidet dann Substanz als das, allem zugrunde liegende, Wesen und Subjekt. Im Subjekt wiederum unterscheidet er das Subjekt als die Wirklichkeit des In-Sich-Selbst-Seienden und die nur gedachte oder vorgestellte Wirklichkeit eines Seienden. Allmählich entwickelt sich daraus die Verwendung des Begriffs Subjekt im erkenntnistheoretischen Sinn als Bezeichnung für das Ich, das sich unterscheidet und gegenüber einem Nicht-Ich bzw. Objekt befindet und sich selbst als das Erkennende und Handelnde setzt und erlebt. Der psychoanalytischen Verwendung des Begriffs z. B. in der > Objektbeziehungstheorie liegt diese philosophische Definition vom Subjekt als dem Zentrum des Erkennens und Handelns zugrunde.

Information: Auch in der Analytischen Psychologie wird der Begriff oft in diesem Sinne verwendet, häufig um zu betonen, dass die Möglichkeiten eines bewussten Ichs zu objektiver Erkenntnis eingeschränkt sind. Das Ich ist das Subjekt und kann deshalb die Welt nur subjektiv erkennen. Persönliche Einstellungen (> Orientierungsfunktionen > Typologie), Gefühle, Werte, stellen den subjektiven Faktor oder die subjektive Gleichung dar und bedeuten für den Einzelnen eine subjektive Beschränkung all seines Erkennens: "... das Erkennen ein Subjekt hat und dass es überhaupt kein Erkennen und darum auch für uns keine Welt gibt, wo nicht einer sagt: 'Ich erkenne', womit er aber allbereits die subjektive Beschränkung alles Erkennens ausspricht." (Jung, GW 6, § 692)

Keine

Literatur: Keine

Autor: A. Müller