Cybertherapie

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Keyword: Cybertherapie

Links: > Cyberspace > Internet

Definition: Unter Cybertherapie (> Cyberspace) werden psychotherapienahe, virtuelle Kommunikationsformen und Gesprächsgruppen verstanden, die im > Internet zustande kommen.

Information: Eine „Psychotherapie auf Distanz“ („Telepsychotherapie“) ist nichts Neues. Es gab auch früher schon eine therapeutische Kommunikation über Briefe und Telefon (z. B. Telefonseelsorge). Mit dem Aufkommen des Internet hat sich das Potenzial, das in dieser Kommunikationsform liegt, im ärztlichen wie im psychotherapeutischen Bereich beträchtlich erweitert. Das Spektrum reicht von reinen Informationsdiensten (Krankheitsformen und deren Behandlung), über Anfragen an Experten, Beratung über E-Mail, bis hin zu online stattfindenden Selbsthilfegruppen, Videokonferenz-Sitzungen und über das Internet angeleitete und betreute Verhaltensübungen.

Die Entwicklung eigenständiger, wissenschaftlich begründeter und evaluierter Psychotherapieformen hat begonnen. Einer Reihe von Vorteilen, beispielsweise dem der weitgehenden Anonymität, der relativen Zeit- und Raumunabhängigkeit oder der Vielseitigkeit des möglichen Medieneinsatzes, stehen viele problematische Aspekte gegenüber, die gerade aus diesen Nachteilen resultieren (z. B. Unverbindlichkeit, Fehldiagnosen, Un-Geschütztheit, riskante Interventionen, Un-Überprüftheit der Anbieter und Unerfahrenheit der Teilnehmer).

Literatur: Batinic, B. (2000) (Hrsg): Internet für Psychologen; Janssen, L. (1998): Auf der virtuellen Couch.

Autor: L. Müller