Traumkultur

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Keyword: Traumkultur

Links: > Kollektiv > Kreativität > Schöpferisches > Traum

Definition: Der Begriff Traumkultur (> Traum) soll zum Ausdruck bringen, dass für den Umgang mit Träumen wieder so etwas wie eine gesellschaftliche Kultur, im Sinne einer generell akzeptierten Lebensart im Umgang mit Träumen, entstehen könnte. Nachdem ein Jahrhundert lang die heilende Bedeutung der Träume im geschützten Raum der Psychotherapie berücksichtigt worden ist, scheint sich eine verstärke Hinwendung der Einzelnen zu ihren Träumen auch im nichttherapeutischen Alltag zu entwickeln. Träume könnten auch in ihrer, die Bewusstseinslage des > Kollektivs, kompensierenden Funktion (> Finalität > Kompensation) wieder mehr verstanden werden (> Traum, kollektiver). Eine Traumkultur zu entwickeln und zu fördern könnte heißen, dass in der Öffentlichkeit und der Gesellschaft, wie in alten Zeiten und in alten Kulturen, wieder ein Bewusstsein dafür entsteht, dass Träume ein Bestandteil des Lebens sind.

Information : Keine

In allen Bildungseinrichtungen, vom Kindergarten angefangen über die Schulen, Universitäten und in allen Fort- und Weiterbildungen könnten die Gespräche und der Umgang mit Träumen einen festen Platz haben. In den öffentlichen Medien könnte verstärkt die Auseinandersetzung mit Träumen und deren Bedeutsamkeit für die Gemeinschaft Berücksichtigung finden. Träume könnten eine wegweisende Funktion für gesellschaftliche Innovationen und Zukunftsvisionen bekommen. Einbeziehen der Träume könnte dabei helfen, die unbewussten treibenden Kräfte in der Gesellschaft aufzudecken und sich mit ihnen zu beschäftigen. Die Äußerungen des kompensatorisch und final arbeitenden kollektiven Unbewussten (> Unbewusstes, kollektives) könnten ernst genommen werden, sodass eine kreative Auseinandersetzung damit stattfindet. Wenn Menschen durch die schöpferischen Prozesse in ihren Träumen ihre persönliche Kreativität, ihr unbewusstes Potenzial kennenlernen, können sie auch beginnen, ihre Kreativität zu nutzen und für ihre Individualität wie für das Kollektiv einzusetzen. Menschen könnten die Heilkräfte in ihren Träumen beachten und für ihre seelische und geistige Gesundheitsvorsorge nutzen. Menschen könnten durch ihre archetypischen Träume (> Traum, archetypischer) zum Wurzelgrund ihres Lebens gelangen und einen persönlichen Halt finden. Menschen könnten in einer Zeit, in der viele traditionelle religiöse Symbole sinnentleert sind und absterben durch neue Symbole zu neuer Spiritualität kommen und einen tragenden Sinn im Leben finden.

Literatur:Hark, H. (2000): Die Heilkraft der Träume; Hark, H. (2002]]): Kollektive Träume.

Autor: H. Hark