Mana-Persönlichkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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<b>Information:</b> Im Verlauf des Individuationsprozesses (> [[Individuationsprozess]]) stellt die Mana-Persönlichkeit zunächst die naive Projektion einer unbewussten Selbsterkenntnis dar, leitet daher die Begegnung mit dem > [[Selbst]] ein und ist ein, in den Umkreis des Selbst gehöriges, archetypisches Strukturelement. Fast zwangsläufig identifiziert sich das Ich mit einer Mana-Persönlichkeit, sobald diese auftaucht, sodass es zu einer > [[Inflation]] des Ich-Bewusstseins (> [[Größenfantasien]] > [[Hybris]]) durch die Energien des Unbewussten kommt. Um dieser Gefahr zu begegnen, ist daher die Unterscheidung (> [[Differenzierung]]) des Ichs > [[Ich/Ich-Bewusstsein]]) vom Archetyp der Mana-Persönlichkeit erforderlich, indem dessen spezifische unbewusste Inhalte bewusst gemacht werden. Für die individuelle Psyche kann die Auseinandersetzung mit der Mana-Persönlichkeit eine Auseinandersetzung mit > [[Mutter]] und > [[Vater]] und den dahinter stehenden Archetypen und Komplexen (> [[Komplex]]) sein (> [[Gottesbild]]). Von besonderer Bedeutung ist der Archetyp der Mana-Persönlichkeit häufig auch für Gruppen (> [[Kollektiv]]), wenn Persönlichkeiten auftreten, auf die, aufgrund der Undifferenziertheit des Kollektivs (> [[Kollektivpsyche]]) und der Krise einer kollektiven Situation oder Einstellung, der Archetyp der Mana-Persönlichkeit projiziert wird.  
<b>Information:</b> Im Verlauf des Individuationsprozesses (> [[Individuationsprozess]]) stellt die Mana-Persönlichkeit zunächst die naive Projektion einer unbewussten Selbsterkenntnis dar, leitet daher die Begegnung mit dem > [[Selbst]] ein und ist ein, in den Umkreis des Selbst gehöriges, archetypisches Strukturelement. Fast zwangsläufig identifiziert sich das Ich mit einer Mana-Persönlichkeit, sobald diese auftaucht, sodass es zu einer > [[Inflation]] des Ich-Bewusstseins (> [[Größenfantasien]] > [[Hybris]]) durch die Energien des Unbewussten kommt. Um dieser Gefahr zu begegnen, ist daher die Unterscheidung (> [[Differenzierung]]) des Ichs > [[Ich/Ich-Bewusstsein]]) vom Archetyp der Mana-Persönlichkeit erforderlich, indem dessen spezifische unbewusste Inhalte bewusst gemacht werden. Für die individuelle Psyche kann die Auseinandersetzung mit der Mana-Persönlichkeit eine Auseinandersetzung mit > [[Mutter]] und > [[Vater]] und den dahinter stehenden Archetypen und Komplexen (> [[Komplex]]) sein (> [[Gottesbild]]). Von besonderer Bedeutung ist der Archetyp der Mana-Persönlichkeit häufig auch für Gruppen (> [[Kollektiv]]), wenn Persönlichkeiten auftreten, auf die, aufgrund der Undifferenziertheit des Kollektivs (> [[Kollektivpsyche]]) und der Krise einer kollektiven Situation oder Einstellung, der Archetyp der Mana-Persönlichkeit projiziert wird.  
keine
<b>Literatur:</b>: Lit.: Neumann, E. (1953 a): Kulturentwicklung und Religion; Neumann, E. (1956): Die große Mutter
<b>Literatur:</b>: Lit.: Neumann, E. (1953 a): Kulturentwicklung und Religion; Neumann, E. (1956): Die große Mutter


<b>Autor:</b> M. Rafalski
<b>Autor:</b> M. Rafalski

Aktuelle Version vom 10. Februar 2025, 18:23 Uhr

Keyword: Mana-Persönlichkeit

Links: > Energie > Libido > Macht > Magie > Mana > Selbst > Weiser, Alter > Weise, Alte

Definition: Die Mana-Persönlichkeit (> Mana) ist ein > Archetyp des kollektiven Unbewussten (> Unbewusstes, kollektives) und ist wie alle archetypischen Bilder und Erscheinungen charakterisiert durch Faszination und > Numinosität und außerordentliche Wirksamkeit. Sie kann erscheinen als ein "Wesen voll okkulter, zauberischer Eigenschaft (mana), ausgerüstet mit magischen Kenntnissen und Kräften" (vgl. Jung, GW 7 §, 375), "einerseits ein überlegen Wissender, andererseits ein überlegen Wollender" (vgl. Jung, GW 7, § 396). In weiblicher Gestalt erscheint die Mana-Persönlichkeit als Priesterin, > Hexe, Allerbarmerin, Mütterlich-Überlegene, als Herrin über das Schicksal. In männlicher Gestalt erscheint sie als > Magier, mächtiger Mann > Held, Medizinmann, Herr über Menschen und > Geister, Freund Gottes.

Information: Im Verlauf des Individuationsprozesses (> Individuationsprozess) stellt die Mana-Persönlichkeit zunächst die naive Projektion einer unbewussten Selbsterkenntnis dar, leitet daher die Begegnung mit dem > Selbst ein und ist ein, in den Umkreis des Selbst gehöriges, archetypisches Strukturelement. Fast zwangsläufig identifiziert sich das Ich mit einer Mana-Persönlichkeit, sobald diese auftaucht, sodass es zu einer > Inflation des Ich-Bewusstseins (> Größenfantasien > Hybris) durch die Energien des Unbewussten kommt. Um dieser Gefahr zu begegnen, ist daher die Unterscheidung (> Differenzierung) des Ichs > Ich/Ich-Bewusstsein) vom Archetyp der Mana-Persönlichkeit erforderlich, indem dessen spezifische unbewusste Inhalte bewusst gemacht werden. Für die individuelle Psyche kann die Auseinandersetzung mit der Mana-Persönlichkeit eine Auseinandersetzung mit > Mutter und > Vater und den dahinter stehenden Archetypen und Komplexen (> Komplex) sein (> Gottesbild). Von besonderer Bedeutung ist der Archetyp der Mana-Persönlichkeit häufig auch für Gruppen (> Kollektiv), wenn Persönlichkeiten auftreten, auf die, aufgrund der Undifferenziertheit des Kollektivs (> Kollektivpsyche) und der Krise einer kollektiven Situation oder Einstellung, der Archetyp der Mana-Persönlichkeit projiziert wird. Literatur:: Lit.: Neumann, E. (1953 a): Kulturentwicklung und Religion; Neumann, E. (1956): Die große Mutter

Autor: M. Rafalski