Objektstufe
Keyword: Objektstufe, Deutung auf der
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Definition: Die Objektstufe (> Objekt > Subjektstufe, Deutung auf der) ist derjenige Zugang zum > Symbol, > Traum und zu anderem unbewussten Material, der die darin enthaltenen Personen, Gegenstände und Situationen als reale Objekte der Außenwelt des Träumers nimmt, die in seinem Leben tatsächlich vorkommen. C. G. Jung führte diese Deutung auf der „Objektstufe" mit den Worten ein: "Ich nenne jede Deutung, in der die Traumausdrücke als mit realen Objekten identisch gesetzt werden können, eine Deutung auf der Objektstufe.“ (Jung, GW 7, § 130)
Information: Die Deutung auf der Objektstufe ist analytisch, kausal-reduktiv (> Reduktion/reduktive Methode versus Synthese/synthetische Methode), denn sie zerlegt den Trauminhalt in "Reminiszenskomplexe", (Reminiszenz: Erinnerung, Anklang; > Komplex > Assoziation) die auf seine äußeren Lebenssituationen bezogen sind. Die Deutung auf der Objektstufe betrifft die aus der Bewusstseinswelt des Betreffenden bekannten Menschen und Gegebenheiten bzw. seine - oft projektive (> Projektion) - Sicht dieser Objekte (vgl. > Beziehungsstufe, Deutung auf der). Die Objektstufe steht in einem polaren Verhältnis (> Polarität) zur Subjektstufe, wobei in der Traumarbeit meist beide Verstehensebenen parallel Gültigkeit haben und angewandt werden können. Es gilt die Regel beim Umgang mit Träumen, diese zunächst auf die Relevanz der Objektstufe hin zu untersuchen, eine Methode, die zunächst den Kontext der äußeren Realität herstellt. Darin liegt eine der wichtigen Bedeutungen der Objektstufe, nämlich den Kontakt des Träumers oder Patienten zur Realität zu betrachten und möglichst zu festigen.
Literatur: Adam, K.-U. (2000): Therapeutisches Arbeiten mit Träumen; Dieckmann, H. (1978): Träume als Sprache der Seele; Whitmont, E. C.; Perera, B. (1992): Träume, eine Pforte zum Urgrund; Stevens, A. (1996): Vom Traum und vom Träumen.
Autor: K.-U. Adam