Traum, initialer
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Definition: Als Initialtraum versteht die Analytische Psychologie den ersten großen Traum mit archetypischen Symbolen zu Beginn einer analytischen Behandlung, der das seelische Problem des Analysanden erkennen lässt und Lösungsmöglichkeiten andeutet. Wenn ein einzelner initialer Traum keine wegweisenden Symbole beinhaltet, können auch mehrere Träume am Anfang der Analyse zusammen als initial aufgefasst werden. H. Dieckmann beschreibt in der Auswertung einer vergleichenden Untersuchung über die Initialträume von 90 Patienten drei unterschiedliche Reaktionen des Unbewussten auf die erste therapeutische Begegnung und den Analysebeginn: Eine negativ abwehrende Haltung und Reaktion, starke Ambivalenzen oder positive Erwartungsvorstellungen können den Traum kennzeichnen. (Dieckmann, 1969) Bereits im ersten Traum können die Motive von Angst, Einsamkeit, Gefahr, Streit, Misslingen, Untreue, Tod, Betrug, Ärger, Armut, Unfall, * Krankheit usw. auftreten. Zur Klärung der Übertragungsreaktionen kann der initiale Traum deutliche Hinweise enthalten.
Information: Initiale Träume können auch in einem größeren kulturellen Kontext gesehen werden: In vielen ursprünglichen Kulturen werden die Träume bekanntlich auch bei der verwendet, indem sie bei den Übergangsriten in neue Lebenszusammenhänge (> Adoleszenz > Krise > Lebenswende) beachtet werden. Bei der Berufung von Propheten, Schamanen (> Schamanismus) oder spirituellen Führern wird ihnen besondere Überzeugungskraft und damit häufig wegweisende Funktion gegeben. Auch in der modernen Gesellschaft und Kultur scheinen sich Menschen verstärkt für den persönlichen Umgang mit Träumen zu interessieren und an einer neuen > Traumkultur interessiert zu sein. Eine Möglichkeit, Menschen wieder Zugang zum archetypischen Wesen der Träume zu vermitteln könnte auch sein, sie zu ermutigen, einzeln oder in Gruppen an besonderen Orten, etwa in Kirchen oder Klöstern oder in der Natur zu übernachten nach Art der Inkubationsträume.
Keine
Literatur: Adam, K.-U. (2000): Therapeutisches Arbeiten mit Träumen; Dieckmann, H. (1978]]): Träume als Sprache der Seele; Hark, H. (1980): Religiöse Traumsymbolik; Hark, H. (2000): Die Heilkraft der Träume.
Autor: H. Hark