Initiation

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Keyword: Initiation

Links: > Bewusstseinszustände, veränderte > Individuation > Initiatische Therapie > Mystos-Prinzip > Religion > Ritual/Ritus > Ritualisieren > Schamanismus

Definition: Initiation (lat. inire: hineingehen; initium: Anfang) wird in Mysterienzusammenhängen als Begriff der Vorbereitung bzw. der Einweihung in ein Mysterium verwendet. In der Regel wird in ritueller Weise initiiert bzw. eingeweiht, wer bestimmte Stufen der Reifung oder Prüfung und Bewährung zu durchlaufen gewillt ist oder durchlaufen hat. Erst dann erfolgt die Aufnahme in die betreffende Gemeinschaft bzw. in deren inneren Kreis.

Information: In ethnologischer Hinsicht sind vielfältige Formen initiatischer Riten bekannt, die Pubertierende, Jungen wie Mädchen, im Reifungsprozess helfen sollen, sich selbst zu finden. Dabei geht es darum, die noch bestehende Abhängigkeit von den Eltern, insbesondere von der Mutter zu überwinden und verantwortliche Eigenständigkeit in der Gesellschaft zu erlangen. Auch in unserer Gesellschaft gibt es noch Rituale und Zeremonien, in denen ein solcher Initiation-Charakter deutlich wird oder nachklingt: z. B. bei Taufe, Konfirmation, Kommunion, Abendmahl, Hochzeit, Aufnahme- und Abschlussprüfungen.

Auf anderer Ebene geht es um einen entsprechenden Fortschritt auf dem spirituellen Weg. Die religiösen Einweihungs-Riten (> Ritual/Ritus > Ritualisieren) wollen dem Einzuweihenden höhere Erkenntnis und transpersonale Erfahrung vermitteln. C. G. Jung erblickt - einigermaßen pauschalierend - in der Begegnung mit dem Unbewussten, seinen Symbolen (> Symbol) und Ausdrucksformen und im > Individuationsprozess den "einzig noch lebendigen und praktisch verwendeten Initiationsprozess in der abendländischen Kultursphäre" (Jung, GW 11, § 842).

Literatur: Eliade, M. (1961): Das Mysterium der Wiedergeburt; Müller, L. (1989): Magie; Popp, V. (Hrsg.) (1969]]): Initiation; Wehr, G. (1995): Esoterisches Christentum - Von der Antike bis zur Gegenwart.

Autor: G. Wehr