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Ziel der Analyse ist die Bewusstmachung und Integration bislang unbewusster Aspekte der Psyche, eine Stabilisierung des Selbstwertgefühls (> [[Selbstwertgefühl]]) und das Lernen fehlender Bewältigungsstrategien. Damit wird eine Besserung oder Wiederherstellung der psychisch-körperlichen Gesundheit, der Beziehungs-, Arbeits-, Liebes- und Genussfähigkeit und die Entwicklung und Reifung der Persönlichkeit angestrebt. In diesem erweiterten Verständnis von Analyse ist praktisch immer die > [[Synthese]] mit gemeint. C. G. Jung nannte | Ziel der Analyse ist die Bewusstmachung und Integration bislang unbewusster Aspekte der Psyche, eine Stabilisierung des Selbstwertgefühls (> [[Selbstwertgefühl]]) und das Lernen fehlender Bewältigungsstrategien. Damit wird eine Besserung oder Wiederherstellung der psychisch-körperlichen Gesundheit, der Beziehungs-, Arbeits-, Liebes- und Genussfähigkeit und die Entwicklung und Reifung der Persönlichkeit angestrebt. In diesem erweiterten Verständnis von Analyse ist praktisch immer die > [[Synthese]] mit gemeint. C. G. Jung nannte seinen Weg der Psychotherapie > [[Analytische Psychologie]] (> [[Komplexe Psychologie]]), um eine Verwechslung mit der > [[Psychoanalyse]] S. Freuds zu vermeiden. Nach den zurzeit in Deutschland geltenden Psychotherapie-Richtlinien wird die Analyse unter dem Begriff Analytische Psychotherapie (> [[Psychotherapie, analytische]]) von der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie (> [[Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte]]) unterschieden, bei der der Fokus mehr auf der Analyse aktueller Konflikte und deren aktiver Bewältigung liegt. | ||
<b>Literatur:</b> Standard. | <b>Literatur:</b> Standard. | ||
<b>Autor:</b> A. Müller | <b>Autor:</b> A. Müller |
Aktuelle Version vom 21. August 2024, 13:07 Uhr
Keyword: Analyse
Links: > Alchemie > Psychotherapie > Psychotherapie, analytische > Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte > Synthese
Definition: Allgemein wird unter Analyse (griech. analysis: Auflösung) die Zerlegung, Zergliederung eines Ganzen in seine Teile verstanden. Der Gegensatz dazu ist die > Synthese. In der Wissenschaft und Philosophie meint Analyse die systematische Untersuchung eines Sachverhalts auf seine Bestandteile, Entstehungsursachen, Bedingungen, Verläufe und Ziele hin. In der Psychologie wird unter Analyse die Erforschung der psychologischen Bedingungs-, Funktions- und Strukturmomente einzelner Persönlichkeitsaspekte im Sinn einer psychologischen Erhellung der Gesamtpersönlichkeit oder bestimmter Fähigkeiten verstanden.
Information: In den analytischen Psychotherapieformen, zu deren Hauptrichtungen die > Psychoanalyse und die > Analytische Psychologie zählen, gilt als Analyse eine ätiologisch (griech. aitia: Ursache, die Lehre von den Krankheitsursachen (> Ätiologie) orientierte Auseinandersetzung mit den unbewussten Konflikten (> Konflikt), Komplexen (> Komplex), Motivationen (> Motivation), Strukturen und Potenzialen des Analysanden auf dem Wege der > Regression und unter besonderer Berücksichtigung der vielfältigen Ausdrucksformen des > Unbewussten (z. B. > Imagination > Übertragung und > Gegenübertragung > Traum).
Ziel der Analyse ist die Bewusstmachung und Integration bislang unbewusster Aspekte der Psyche, eine Stabilisierung des Selbstwertgefühls (> Selbstwertgefühl) und das Lernen fehlender Bewältigungsstrategien. Damit wird eine Besserung oder Wiederherstellung der psychisch-körperlichen Gesundheit, der Beziehungs-, Arbeits-, Liebes- und Genussfähigkeit und die Entwicklung und Reifung der Persönlichkeit angestrebt. In diesem erweiterten Verständnis von Analyse ist praktisch immer die > Synthese mit gemeint. C. G. Jung nannte seinen Weg der Psychotherapie > Analytische Psychologie (> Komplexe Psychologie), um eine Verwechslung mit der > Psychoanalyse S. Freuds zu vermeiden. Nach den zurzeit in Deutschland geltenden Psychotherapie-Richtlinien wird die Analyse unter dem Begriff Analytische Psychotherapie (> Psychotherapie, analytische) von der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie (> Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte) unterschieden, bei der der Fokus mehr auf der Analyse aktueller Konflikte und deren aktiver Bewältigung liegt.
Literatur: Standard.
Autor: A. Müller