Depression
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Definition: Depression (von lat. deprimere: niederdrücken) bezeichnet Niedergeschlagenheit, gedrückte Stimmung. Weitere Symptome: Verminderung des Antriebs bis zu völliger Apathie, Gefühl von Wertlosigkeit, pessimistische Zukunftsvorstellungen und Schuldgefühle bis zu Schuldwahn, nihilistischem Wahn und Suizidhandlungen. Die Depressionen zählen in den westlichen Industrieländern zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Nach dem traditionellen triadischen System der Psychiatrie werden – nach ätiologischen Gesichtspunkten – die seelisch bedingte, reaktive und neurotische Depression von der Melancholie oder endogenen Depression (organische Verursachung) und, der (durch eine nachweisbare körperliche Erkrankung verursachten), organischen Depression unterschieden.
Information: In den aktuellen Klassifikationssystemen wird nicht nach > Ätiologie, sondern nach deskriptiven Merkmalen eingeteilt: 1. die einmalig, wiederholt oder auch im Wechsel mit Manie auftretenden depressiven Episoden und 2. die Dysthymia genannte chronische depressive Verstimmung bei den affektiven Störungen. Eine depressive Symptomatik zeigt sich jedoch vielfach auch bei den Belastungs- und Anpassungsstörungen. Generell ist ein individuell abgestimmtes multifaktorielles Ursachenkonzept mit sozialen, psychischen und biologischen Faktoren sowie deren Wechselwirkungen anzuwenden. > Analytische Psychotherapie ist nicht immer praktizierbar, begleitend-stützende wie auch medikamentöse Therapie ist insbesondere einzubeziehen, wenn bei schweren Depressionen so wenig seelische Energie zur Verfügung steht, dass Träume oder Bilder aus dem Unbewussten nicht produziert werden oder die Ich-Strukturen für eine Auseinandersetzung mit den aufsteigenden Inhalten nicht stabil genug sind. Von der Depression als Erkrankung unterscheidet sich die > Trauer als zum normalen Leben gehörender Leidenszustand.
H. Telllenbach beschrieb den Typus melancholicus als prädisponierende Persönlichkeit. Zur Bedeutung des Objektverlustes für die Entstehung der Depression und zu deren Psychodynamik schrieb S. Freud in Trauer und Melancholie. C. G. Jung erklärte die (psychogene) Depression als Rückstauung der > Libido im Unbewussten (> Unbewusstes), empfunden als Stillstand, Absinken der Lebenslust und > Energie. Er vermutete, dass sich die, von der bewussten Welt, abgezogene Libido im Unbewussten sammelt. Sie kann von dort befreit werden, wenn die mit ihr verbundenen vom > Bewusstsein abgetrennten, dem Leben nicht zur Verfügung stehenden oder sich gegen dieses wendenden, Inhalte zugänglich werden und in schöpferischer Weise vom Bewusstsein integriert werden können. Kleespies (1998) sieht als Kern von depressiven Entwicklungen den gestörten Bezug zum > Selbst an und gibt einen Überblick über die vielgestaltigen Aspekte von Depression und ihrem Gegenstück, der Manie, anhand von Mythen und Märchen und den Konzepten der Analytischen Psychologie.
Literatur: Berger, M. (1999): Affektive Erkrankungen; Jacoby, M.: Psychotherapeutische Gesichtspunkte zum Phänomen der Depression; Kleespies, W. (1998): Vom Sinn der Depression.
Autor: T. v. Cube