Kognitive Psychologie
Keyword: Kognitive Psychologie
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Definition: Die Kognitive Psychologie hat in den späten 50 er Jahren Gestalt angenommen. Ihr Ziel ist es, das Funktionieren der menschlichen Intelligenz und des menschlichen Denkens zu verstehen. Ihre Forschungsgebiete sind: das > Lernen und > Erinnern von Tatsachen, das Lösen von Problemen, das Ziehen von Schlussfolgerungen und der Umgang mit Sprache. Dabei herrscht der Informationsverarbeitungsansatz vor.
Information: Die Kognitiven Psychologen bemühen sich, an den erwähnten Prozessen entlang eine charakteristische Abfolge von Phasen aufzuzeichnen: von Phasen, die jeweils einen wichtigen Schritt in der Verarbeitung von Information widerspiegeln. Bezüglich des Lernens zeig sich dabei, dass die ungeheure Fülle sensorischer Informationen, die die Sinnesorgane in jedem Augenblick aufnehmen, reduziert wird, und dass bei diesem Reduktionsprozess der sensorische Input sowohl durch Komponenten des Mustererkennens, als auch durch höhere Gestaltungsgesetze strukturiert wird. Charakteristisch für dieses Strukturieren ist zudem, dass die dabei entstandenen räumlichen Vorstellungsbilder und zeitlichen Vorstellungsmuster zu einer hierarchischen Ordnung aufgebaut werden. Nach diesen Ordnungsmustern werden sie sowohl gespeichert, als auch wieder abgerufen. Die Untersuchung des Problemlösungsverhaltens ergibt, dass - in der Sprache der Kognitiven Psychologie ausgedrückt - der Problemraum systematisch abgesucht wird, wobei bestimmte Prinzipien bzw. Muster diesen Prozess steuern. Da all diese Prozesse offensichtlich nicht bewusst gesteuert werden, ist die Kognitive Psychologie als Psychologie des Unbewussten zu bezeichnen. Zwar fährt sie mit ihrem Informationsverarbeitungsansatz - verglichen mit der eigentlichen Tiefenpsychologie - sozusagen auf Schmalspur, bereichert diese aber auch um einen wichtigen Aspekt.
Literatur: Andersen, J. R. (1988): Kognitive Psychologie.
Autor: W. Obrist