Kunsttherapie

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Keyword: Kunsttherapie

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Definition: Mittelpunkt der Kunsttherapie (> Kunst) ist der kreativ-schöpferische Mensch (> Schöpferisches) mit seinen, den Lebensfluss fördernden oder blockierenden Kräften. Je nach Blickwinkel stehen psychiatrische, anthroposophische, kunstpädagogische, heilpädagogische, psychotherapeutische oder rezeptive Ansätze zur Verfügung. Entsprechend unterschiedlich ist die therapeutische Arbeit, teilweise werden künstlerisch-formale oder inhaltliche Bedeutungsebenen zum Ausgangspunkt der Betrachtung. Das Verstehen der Sprache des Bildnerischen, also der > Farben, Formen, Linien usw. und seiner Korrespondenz mit dem seelischen Empfinden ist eine wesentliche Voraussetzung der Kunsttherapie

Information: Diese Entsprechungen zu untersuchen, ist auch zentrales Anliegen vieler Künstler zu Beginn des 20. Jhs. gewesen. Dadaismus und Surrealismus öffnen in der Kunst das Tor zu einem erweiterten Kunstbegriff, der in der Folge zu einer Gleichsetzung von Kunst und Leben führen soll. S. Freud, C. G. Jung und die Surrealisten entdecken jeweils für ihren Wirkungsbereich die Macht und schöpferische Kraft des Unbewussten und die verschiedenen Möglichkeiten des Umgangs und der Bewusstmachung. A. Breton bezeichnet die "Kunst der Geisteskranken als das Tor zur Freiheit". Durch W. Morgenthalers Buch über Adolf Wölfli, durch H. Prinzhorns "Bildnerei der Geisteskranken" und später durch L. Navratils Gugginger Modell werden Einsichten gewonnen, die den therapeutischen Effekt von künstlerischem Tun belegen und jenseits von Gesundheit und Krankheit ihre Bedeutung haben. R. Steiner (> Anthroposophie) zählt von Beginn an künstlerische Therapien zu seinen Heilanwendungen, indem er, ausgehend von seinem Menschenbild, der Maltherapie entkrampfende und belebende, dem plastischen Gestalten ordnende Kräfte zuspricht. J. Beuys ist der Auffassung, dass jeder Mensch ein Künstler sei, wenn man ihm die Möglichkeit gebe, seine Fähigkeiten zu finden und auszubilden. Für ihn ist Kunst Leben und Leben Kunst. Er entwickelt die Vorstellung der "sozialen Plastik", in der sich die psychologischen Fragestellungen zum Beziehungsgefüge mit dem großen, ästhetischen Anliegen der Kulturgestaltung verbinden. Die Vielfältigkeit der Kunsttherapie, sei es aus Sicht der Therapeuten oder der Patienten, widerstrebt einer Vereinheitlichung. Sie hat sich jedoch auf die Suche gemacht, therapeutische Möglichkeiten zu erkunden, die in der bildnerischen und plastischen Ausdrucksfähigkeit und Kreativität und der ästhetischen Erfahrensdimension des gesunden, gefährdeten oder kranken Menschen liegen.

keine

Literatur: Bader, R. et. al. (1999): Kunst und Therapie; Dannecker, K. (1994): Kunst, Symbol und Seele; Neumann, E. (1959 b): Der schöpferische Mensch.

Autor: K. Schattmayer