Temenos

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Keyword: Temenos

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Definition: Temenos (griech. témno: ich schneide, ich trenne ab) - enthalten beispielsweise im Begriff Tempel - bezeichnet ursprünglich einen abgrenzten oder umgrenzten Ort, an dem kultische, magische oder heilige Handlungen durchgeführt worden sind. Meist sind zu diesem Zweck besondere Orte, Hügel, Haine, Gärten durch astronomische oder sonstige Berechnungen genau bestimmt worden. Die Plätze oder Orte sind oft Göttern geweiht gewesen, später hat man dort Tempel errichtet. In vielen Tempeln, auch in christlichen Kirchen ist ein heiliger Bezirk abgetrennt, der nur von den Priestern betreten werden darf.

Information:In der Symbolik der > Alchemie, des > Mandala und der Träume tauchen immer wieder Bilder für den Temenos als heiligen Bezirk, oder Tabubezirk als Schutz- und Bannkreis auf: Ein schützender Ort, ein Kreis, ein Spielplatz, die Mauern einer Stadt, der Zaun, das Rund und das Quadratische. (vgl. Jung, GW 12, § 105) In seiner negativen Seite kann der Temenos etwas Begrenzendes, Eingeengtes, Abgeriegeltes und Abgetrenntes beinhalten und als solches sich z. B. als Gefängnis abbilden. Als psychischer Faktor kann der Temenos von höchster Wichtigkeit werden, wenn es darum geht, sich abzugrenzen. So kann die Notwendigkeit der Abgrenzung des Ich gegen die anstürmenden Gefahren äußerer und innerer Art (z. B. > Triebe > Emotionen, > Komplexe metaphorisch-symbolisch mit einem Temenos-Bild angedeutet werden. Auch die Therapiesituation und die therapeutische Situation können mit einem Temenos verglichen (> Vas hermetis) oder als solcher wahrgenommen werden.

Keine

Literatur: Müller, A., Müller, L. (2018): Praxis der Analytischen Pychologie

Autor: A. Müller