Ätiologie: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. Juli 2024, 12:02 Uhr
Keyword: Ätiologie
Links: > Determinismus > Finalität > Kausalität > Neurose > Psychogenese > Psychodynamik
Definition: Die Ätiologie (griech. -lat.) ist die Lehre von den Ursachen. Die Kenntnis der Ursachen ist seit prähistorischen Zeiten die Voraussetzung für die rationale Behandlung etwa einer Krankheit.
Information: Die moderne > Tiefenpsychologie sieht die Ursachen psychischer und psychosomatischer Störungen (> Psychosomatik) und Neurosen (> Neurose) in unbewussten, abgewehrten oder gehemmten Bedürfnissen und Potenzialen, in unverarbeiteten Traumata und Konflikten (> Konflikt), in Komplexen (> Komplex) und Komplexreaktionen. J. Breuer und S. Freud erkannten die entlastende Wirkung der Aufdeckung (> Analyse) unbewusster Triebwünsche, seelischer Konflikte und Geheimnisse und deren Abreaktion (> Katharsis). Daraus leitete Freud seine Methode der > Psychoanalyse ab. A. Adler (> Individualpsychologie) erkannte im Streben nach Überlegenheit, um Minderwertigkeitsgefühle zu überwinden, einen der wichtigsten ätiologischen Faktoren, der zu Neurosen führt. C. G. Jung fasste die Neurose als eine Entzweiung, ein Uneinssein mit sich selber, als einen „Bürgerkrieg in der eigenen Seele“ oder, wissenschaftlich ausgedrückt, als ein Abweichen des Bewusstseins von den Intentionen des Selbst auf. Dies scheint der gemeinsame Nenner vieler Neuroseformen zu sein.
Literatur: Ribi, A. (2002): Der normal kranke Mensch. Die Neurosen aus der Sicht C. G. Jungs; Ribi, A. (1989): Was tun mit unseren Komplexen?
Autor: A. Ribi