Psychopompos

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Keyword: Psychopompos

Links: > Alchemie > Anima/Animus: Klassische Auffassung > Imagination > Märchen > Mythos > Selbst > Weise, Alte > Weiser, Alter

Definition: Ein Psychopompos (griech. pompe: Sendung, Geleit) oder Seelenführer ist eine archetypische Gestalt aus dem > Mythos, der > Religion, dem > Märchen und der > Hermetik, der in Zeiten der Not, der > Krise, des Übergangs und der > Initiation die Funktion der Begleitung, der Führung und Wegweisung hat. In den Kreis der Seelenführer gehören alle Figuren, die Botschaften und Orientierung vermitteln, etwa vom Himmel zur Erde oder auch von der Erde zum Himmel (Engel]]), in neue Bereiche vor allem der Transzendenz, des "Jenseits" oder des Totenreiches geleiten und Menschen mit einer neuen Dimension verbinden. Sie verfügen meist über etwas Geheimnisvolles oder > [[Numinoses, sind im Besitz von besonderen Fähigkeiten und Möglichkeiten und haben häufig auch eine ambivalente, göttlich-dämonische, tricksterhafte Natur (> Trickster). Verschiedene Psychopomposgestalten werden beispielsweise in "Psychologie und Alchemie" (vgl. Jung, GW 12) beschrieben und amplifiziert.

Information: Eine der bekanntesten klassischen Psychopomposfiguren ist > Hermes-Mercurius, der griechische Götterbote. In Märchen und Fantasiegeschichten erscheinen Psychopompoi manchmal auch als Fabelwesen, Engel, Feen, Zwerge oder Tiere. In imaginativen Verfahren (> Aktive Imagination > Imagination > Katathym imaginative Therapie) wird oft Kontakt zu solchen hilfreichen, begleitenden und ratgebenden Gestalten aufgenommen. Weitere Psychopomposgestalten oder Berufsgruppen, auf die diese Funktion leicht projiziert wird, sind z. B. Religionsstifter, berühmte (> Mana-) Persönlichkeiten, Politiker, Meister und Gurus, Pfarrer, Priester, heilige, alte und weise Frauen und Männer, Ärzte, Psychologen und Psychotherapeuten. C. G. Jung bezeichnet auch Anima und Animus als Seelenführer (> Anima/Animus: Klassische Auffassung), weil sie Brücke oder Vermittler zwischen dem > Bewusstsein und dem > Unbewussten sind, nach innen, zur eigenen Seele, ins Unbewusste deuten, führen oder manchmal auch zwingen. Bei den Psychopomposgestalten handelt es sich häufig auch um Personifikationen des > Selbst.

Keine

Literatur: Kerenyi, Müller

Autor: A. Müller