Participation mystique: Unterschied zwischen den Versionen

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<b>Keyword:</b> Participation mystique
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<b>Definition:</b> Den Terminus Participation mystique (frz. participation: Teilnahme; frz. mystique: geheimnisvoll) hat Jung von dem Anthropologen Levy-Brühl entlehnt, um eine eigentümliche Art einer psychologischen Verbundenheit (> [[Identität]]) eines Subjekts (> [[Subjekt]]) mit einem > [[Objekt]] zu bezeichnen. Sie besteht darin, "dass das Subjekt sich nicht klar vom Objekt unterscheiden kann, sondern mit diesem durch eine unmittelbare Beziehung, die man als partielle Identität bezeichnen kann, verbunden ist." (Jung, GW 6, § 856) Häufiger findet sie zwischen Personen, seltener zwischen einer Person und einer Sache statt. Die Participation ist nicht pathologisch, sondern entspricht einem archaischen (> [[Weltsicht, archaische]]), magisch-mythischen (> [[Apperzeption, mythologische]] > [[Magie]] > [[Mythos]]) Erleben, das Ausdruck eines Stadiums der > [[Bewusstseinsentwicklung]] in Gesellschaften (> [[Gesellschaft]]) oder in der Entwicklung des kindlichen Ichs (> [[Urbeziehung]]) sein kann oder auch Ausdruck einer passageren Bewusstseinsveränderung (> [[Bewusstseinszustände, veränderte]]) wie z. B. in der Verliebtheit, unter der Einwirkung starker Affekte (> [[Affekt > [[Komplex]]) oder regressiven Vorgängen (> [[Regression]]).  
<b>Definition:</b> Den Terminus Participation mystique (frz. participation: Teilnahme; frz. mystique: geheimnisvoll) hat Jung von dem Anthropologen Levy-Brühl entlehnt, um eine eigentümliche Art einer psychologischen Verbundenheit (> [[Identität]]) eines Subjekts (> [[Subjekt]]) mit einem > [[Objekt]] zu bezeichnen. Sie besteht darin, "dass das Subjekt sich nicht klar vom Objekt unterscheiden kann, sondern mit diesem durch eine unmittelbare Beziehung, die man als partielle Identität bezeichnen kann, verbunden ist." (Jung, GW 6, § 856) Häufiger findet sie zwischen Personen, seltener zwischen einer Person und einer Sache statt. Die Participation ist nicht pathologisch, sondern entspricht einem archaischen (> [[Weltsicht, archaische]]), magisch-mythischen (> [[Apperzeption, mythologische]] > [[Magie]] > [[Mythos]]) Erleben, das Ausdruck eines Stadiums der > [[Bewusstseinsentwicklung: Allgemeine Stadien]] in Gesellschaften (> [[Gesellschaft]]) oder in der Entwicklung des kindlichen Ichs (> [[Urbeziehung]]) sein kann oder auch Ausdruck einer passageren Bewusstseinsveränderung (> [[Bewusstseinszustände, veränderte]]) wie z. B. in der Verliebtheit, unter der Einwirkung starker Affekte (> [[Affekt > [[Komplex]]) oder regressiven Vorgängen (> [[Regression]]).  


<b>Information:</b> Die Fähigkeit zur > [[Identifizierung]] ist die Basis wichtiger sozialer Fähigkeiten, auf ihr beruhen > [[Empathie]], Mitgefühl, Solidarität, Gemeinschaftsgefühl (> [[Kollektiv]]), das "Wir-Gefühl". In einem - abgeschwächten - Sinn sind alle Objekte, die mit "mein" bezeichnet werden, Ausdruck einer Participation: mein Kind, mein Partner, mein Haus, mein Auto. Das wird deutlich darin, dass auf einen Angriff "meiner" mit mir verbundenen Objekte häufig so reagiert wird, als sei man selber angegriffen oder verletzt worden. Pathologische Formen können Ausdruck einer Traumatisierung (> [[Trauma/Traumatisierung]]) sein.
<b>Information:</b> Die Fähigkeit zur > [[Identifikation]] ist die Basis wichtiger sozialer Fähigkeiten, auf ihr beruhen > [[Empathie]], Mitgefühl, Solidarität, Gemeinschaftsgefühl (> [[Kollektiv]]), das "Wir-Gefühl". In einem - abgeschwächten - Sinn sind alle Objekte, die mit "mein" bezeichnet werden, Ausdruck einer Participation: mein Kind, mein Partner, mein Haus, mein Auto. Das wird deutlich darin, dass auf einen Angriff "meiner" mit mir verbundenen Objekte häufig so reagiert wird, als sei man selber angegriffen oder verletzt worden. Pathologische Formen können Ausdruck einer Traumatisierung (> [[Trauma/Traumatisierung]]) sein.
   
   



Version vom 10. Februar 2025, 15:44 Uhr

Keyword: Participation mystique

Links: > Abaissement du niveau mental > Bewusstseinszustände, veränderte > Identität > Identifikation

Definition: Den Terminus Participation mystique (frz. participation: Teilnahme; frz. mystique: geheimnisvoll) hat Jung von dem Anthropologen Levy-Brühl entlehnt, um eine eigentümliche Art einer psychologischen Verbundenheit (> Identität) eines Subjekts (> Subjekt) mit einem > Objekt zu bezeichnen. Sie besteht darin, "dass das Subjekt sich nicht klar vom Objekt unterscheiden kann, sondern mit diesem durch eine unmittelbare Beziehung, die man als partielle Identität bezeichnen kann, verbunden ist." (Jung, GW 6, § 856) Häufiger findet sie zwischen Personen, seltener zwischen einer Person und einer Sache statt. Die Participation ist nicht pathologisch, sondern entspricht einem archaischen (> Weltsicht, archaische), magisch-mythischen (> Apperzeption, mythologische > Magie > Mythos) Erleben, das Ausdruck eines Stadiums der > Bewusstseinsentwicklung: Allgemeine Stadien in Gesellschaften (> Gesellschaft) oder in der Entwicklung des kindlichen Ichs (> Urbeziehung) sein kann oder auch Ausdruck einer passageren Bewusstseinsveränderung (> Bewusstseinszustände, veränderte) wie z. B. in der Verliebtheit, unter der Einwirkung starker Affekte (> [[Affekt > Komplex) oder regressiven Vorgängen (> Regression).

Information: Die Fähigkeit zur > Identifikation ist die Basis wichtiger sozialer Fähigkeiten, auf ihr beruhen > Empathie, Mitgefühl, Solidarität, Gemeinschaftsgefühl (> Kollektiv), das "Wir-Gefühl". In einem - abgeschwächten - Sinn sind alle Objekte, die mit "mein" bezeichnet werden, Ausdruck einer Participation: mein Kind, mein Partner, mein Haus, mein Auto. Das wird deutlich darin, dass auf einen Angriff "meiner" mit mir verbundenen Objekte häufig so reagiert wird, als sei man selber angegriffen oder verletzt worden. Pathologische Formen können Ausdruck einer Traumatisierung (> Trauma/Traumatisierung) sein.


Literatur:

Autor: L. Müller