Metaphysik: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 20. Juli 2024, 12:02 Uhr

Keyword: Metaphysik

Links: > Analytische Psychologie > Erkenntnistheorie > Mystik > Mythos > Philosophie > Philosophie, östliche > Religion > Wissenschaftstheorie

Definition: Metaphysik (griech meta: hinter, nach; griech. physikos: von der Natur geschaffen, in der Natur begründet, natürlich) beschäftigt sich mit dem, was hinter bzw. nach dem Physischen liegt bzw. vermutet wird. Sie kann auch als die Grundphilosophie (> Philosophie/Philosophia perennis) bezeichnet werden, weil sie sich mit den allgemeinen Grundbedingungen oder der Natur allen Seins beschäftigt. Metaphysische Überlegungen geschehen deswegen auf möglichst hoher Abstraktionsebene, weil sie für alle konkret unterschiedlichen Phänomene der Welt und des Seins gültige Aussagen machen wollen. Bereiche der Metaphysik sind u. a. die Ontologie (Lehre vom Seienden); Kosmologie (Lehre vom Wesen der Welt); die philosophische Anthropologie (Lehre vom Menschen und seiner Existenz); Theologie (als Lehre vom Wesen Gottes).

Information: keine

Der Metaphysik wird im Allgemeinen intuitives (> Intuition/Intuitive Funktion), spekulatives und konstruktivistisches (> Konstruktivismus) Denken vorgeworfen, und sie wird nach der Aufklärung von einer rationalen und positivistischen Wissenschaftsorientierung (> Erkenntnistheorie > Positivismus > Wissenschaftstheorie) weitgehend abgelehnt, erfährt aber in der Romantik und dann zu Beginn des 20. Jhs. eine starke Aufwertung (> Ganzheit). C. G. Jung, der sich von Jugend an mit Philosophie und Religion, dann auch mit Mystik, mit Mythen und Ethnologie, mit > Alchemie, > Hermetik, Okkultem (> Magie > Parapsychologie) beschäftigt hat, wird häufig geworfen, er sei Metaphysiker, wogegen er sich immer vehement wehrt. Er beschreibe lediglich als Empiriker, was er in der Psyche des Menschen sehe und vorfinde, metaphysische Schlüsse aus seinen Erkenntnissen überlasse er den Philosophen und Theologen. Dennoch sind aber philosophische und metaphysische Elemente in seinem Werk unübersehbar.

Literatur: Evers, T. (1987): Mythos und Emanzipation; Spies, D. (1984): Das Weltbild der Psychologie Jungs.

Autor: A. Müller