Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte

Aus aip-lexikon.com
Version vom 17. Juli 2024, 13:28 Uhr von de>Anlumue (1 Version importiert)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Keyword: Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte

Links: > Allgemeine Psychotherapie > Analyse > Integrative Psychologie/Psychotherapie > Psychotherapie, analytische > Psychotherapie, stationäre > Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte > Tiefenpsychologie > Verhaltenstherapie > Wirkfaktoren, psychotherapeutische

Definition: Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist ein Verfahren, das sich auf die theoretischen Grundlagen der analytischen Psychotherapierichtungen (> Analytische Psychologie > Individualpsychologie > Psychoanalyse > Psychotherapie, analytische) stützt, aber ein inhaltlich und zeitlich begrenzteres (bis 50, max. 100 Stunden) Behandlungsziel hat. Die therapeutische Arbeit richtet ihre Aufmerksamkeit vor allem auf zentrale aktuelle Konflikte in der sozialen Realität, deren auslösendes bzw. aufrechterhaltendes Umfeld, ihre bessere Bewältigung und auf die Wiederholung zentraler (Beziehungs-) Konflikte in der therapeutischen Beziehung (> Übertragung/Gegenübertragung).

Information: Es ist eine fokussierte, strukturierte, zielorientierte Arbeit, bei der regressive Tendenzen (> Regression) nicht gefördert werden. Die Arbeit mit demUnbewussten ist - wenn sie eingesetzt wird - vor allem auf Gegenwärtiges und Zukünftiges (> Progression) bezogen. Es finden sich auch mehr unterstützende, ermutigende und suggestive Impulse vonseiten des Therapeuten als in der Analytischen Psychotherapie. In der psychotherapeutischen Alltagspraxis sind die eher introversive, kontemplativ, zielfreie analytische Haltung und die mehr aktiv, nach außen auf die aktive Konfliktbewältigung hin orientierte, tiefenpsychologische fundierte Haltung nicht so eindeutig voneinander zu trennen, wie es die Theorie beschreibt. Je nach aktueller Lebenssituation und Phase des Prozesses (> Prozess, dialektischer), ja selbst auch innerhalb einer einzelnen Stunde können sich die Schwerpunkte fließend verlagern, sodass sich das "Gold der reinen Analyse", wie S. Freud es 1919 formulierte, wohl immer mit dem "Kupfer" einer aktiveren Förderung und Unterstützung des Prozesses, legieren wird.

Keine

Literatur: Dieckmann, H. (1979): Methoden der Analytischen Psychologie; Müller, A., Müller, L. (2018): Praxis der Analytischen Psychologie; Senf, W., Broda, M. (1996): Praxis der Psychotherapie

Autor: L. Müller